Die Posthornschnecke ist sehr pflegeleicht und für Anfänger absolut zu empfehlen. Sie geht nicht an gesunde Pflanzen und nutzt die Blätter nur zur Eiablage, was in meinen dicht bepflanzten Garnelenbecken sehr wichtig ist. Abgestorbene Pflanzenteile, Aas und Futterreste vertilgt sie zuverlässig und ist daher meine „kleine Gesundheitspolizei“ in allen Aquarien.
|
|
Herkunft: | Südamerika |
Endgröße: | ca. 2 cm Durchmesser |
Temperatur: | 18 - 28 Grad |
Wasserwerte: |
sehr anpassungsfähig siehe Text |
ph-Wert: | sehr anpassungsfähig |
Zucht: | einfach, produktive Schneckenart |
Geschlechter: | Zwitter |
Gelegegröße: |
10 - 45 Eier, mehrere Gelege möglich |
Ablageorte: | Scheiben, Hartsubstrat, Blätter |
Besonderheit: |
auch zur Selbstbefruchtung fähig |
Pflanzenfresser: |
geht nur an abgestorbene Pflanzen |
Generelles:
Posthornschnecken können ihre fadenförmigen Fühler nicht einziehen. Obwohl sie nicht wie andere Schnecken über einen Deckel verfügen, können sie kurze Trockenperioden überstehen, indem sie sich sehr weit in ihr Gehäuse zurückziehen. Gegen Medikamente wie Flubenol und ähnlichem erweisen sie sich als weitgehend resistent.
Haltung & Vergesellschaftung:
Die Haltung ist denkbar einfach, daher ist sie als Anfängerschnecke absolut geeignet. Ich halte die Posthornschnecke in meinen unbeheizten Garnelenbecken bei 18 – 24 Grad (wetterabhängig). Spezielle Ansprüche an die Wasserwerte stellt sie nicht, ein regelmäßiger Wasserwechsel sollte aber schon eingehalten werden. Da die Posthörnchen viel Kalk zum Aufbau ihrer Häuschen benötigen, sollte bei sehr weichem, Wasser (kalziumarm) eine Zugabe von Kalzium über Muscheln, Muschelgrit oder Kalksteine erfolgen.
Posthornschnecken kann man sehr gut in Gesellschaftsbecken oder zusammen mit Krebsen und Garnelen halten. Auch andere Schnecken (ausgenommen Raubschnecken) machen ihr nichts aus. Von der Vergesellschaftung mit Spitzschlammschnecken oder Apfelschnecken sollte man absehen, da hier die Gefahr besteht, dass die Gelege der Posthornschnecken dezimiert werden.
Futter:
Als Allesfresser stehen Futterreste, Algen, abgestorbene Pflanzenteile und Aas auf ihrem Speiseplan. An gesunden Pflanzen vergreift sie sich nur bei akutem Nahrungsmangel. Sie nimmt jedes Fertigfutter und fast jedes Gemüse an. Am liebsten mögen meine Tiere getrockneten Hokkaido-Kürbis, Welstabs und mein selbstgemachtes Garnelenfutter, da es hohe Anteile der 100%-igen Spirulina-Alge enthält.
Zucht & Allgemeines:
Von Zucht kann bei der Posthornschnecke eigentlich nicht die Rede sein, da sie sich ohne jedes menschliche Zutun vermehrt und je nach Verfügbarkeit von Futter in kurzer Zeit große Populationsdichten erreichen kann.
Die Posthornschnecken sind Zwitter, verfügen also sowohl über männliche als auch weibliche Keimzellen. Sie kann Sperma produzieren aber auch aufnehmen und ist sogar zur Selbstbefruchtung fähig. Allerdings liegt die Schlupfrate hier nur bei etwa 5 %.
Die geleeartigen Gelege beinhalten zwischen 10 – 45 Eier pro Paket und werden an Pflanzen oder an die Aquariumscheibe geklebt. Beim Schlupf sehen die Babyschnecken ihren Eltern in der Form ähnlich, haben aber noch fast keine Farbe. Als Jungtiere kann man dann die spätere Farbe schon an einer gescheckten Jungfärbung erkennen, die später komplett flächig gezeigt wird. Posthornschnecken gibt es in vielen Gehäuse- und Fußfarben. Sie ist die einzige europäische Schneckenart, deren Blut durch Hämoglobin rotgefärbt ist. Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Gehäuse- und Fußfarben entstehen letztlich laufend neue Färbungen, die durch weiteres Selektieren verbessert werden können.
Posthornschnecken sind Lungenatmer, sie müssen zum Atmen an die Wasseroberfläche des Wassers gelangen. Sie kann auch kurze Zeit außerhalb des Wassers überleben, daher kann sie sowohl mit Wasser, als auch gut verschlossen in einem Beutel mit hoher Luftfeuchtigkeit versendet werden.