Cambarellus sp. alabama sind kleinbleibende und sehr friedliche Zwergkrebse. Eine Vergesellschaftung mit Garnelen und friedlichen kleineren Fischen ist problemlos möglich. Gegenüber Artgenossen sind sie friedlicher als CPO`s. Trotzdem sollten aber bei geschlechtsreifen Tieren ausreichend Verstecke, Laub und Mulm im Becken sein, um Jungtieren Schutz zu bieten.
Generelles:
Leider ist der Cambarellus sp. alabama derzeit noch nicht wissenschaftlich bestimmt. Man nimmt an, dass es sich um eine Farbvariante des bekannten Zwergkrebes Cambarellus shufeldtii handeln könnte. Ich hatte das Glück, Anfang November 2010 sehr aktive und gut gefärbte Jungtiere zu bekommen, bei denen die gefleckte Färbung sehr schön ausgeprägt ist. Es waren 2 Männchen und 4 Weibchen. Besonders schön fand ich, dass manche Tiere der Zuchtgruppe eine ausgeprägte bläuliche Grundfärbung zeigen. Auch einige Nachzuchten zeigen diese Blaufärbung. Ich ging bisher immer davon aus, dass der Blaustich brauner Krebse durch einen niedrigen ph-Wert zustandekommt, aber das erklärt nicht, warum es nur einzelne Tiere zeigen. Nun bin ich mal gespannt, ob man diese Färbung durch Selektion weiter festigen und Selektion vertiefen kann.
Ich halte meine Tiere bei etwa 600-700 µs und einer Temperatur zwischen 18 - 24 Grad. Der ph-Wert liegt bei etwa 7. Obwohl ich die Tiere erst knapp 2 Monate habe, hatte ich schon 2x Nachwuchs und derzeit sind noch 2 Weibchen tragend. (Stand 30. Dezmber 2010)
Beckeneinrichtung und Vergesellschaftung:
Ich habe meine alabama`s mit Yellow Fire Garnelen vergesellschaftet, da das auch bei den CPO`s immer super geklappt hat. Wie in allen meinen Garnelenaquarien habe ich als Bodengrund schwarzen Kies verwendet. Im mittleren Aquarienbereich habe ich viele Röhren in verschiedensten Größen unter und hinter die Wurzeln eingebaut. Manche davon habe ich einseitig mit Filterschaum geschlossen, damit eiertragende Weibchen Rückzugsmöglichkeiten finden. Die Röhren sollten einen Innendurchmesser von 10 - 15 mm haben und mindestens 5 cm lang sein.
Im hinteren Aquarienbereich habe ich Stücke von Japanmatten und Siporax Filterröhrchen eingebracht. Weiterer Bestandteil in meinen Aquarien sind „Mineral Stones“ von Shirakura, Mooskugeln, Seemandelbaumrinde, Laub (Obstbäume, Buche, Eiche. Walnuss, Esskastanie, Seemandelbaum,...) und Erlenzäpfchen.
Das lieben meine Zwergkrebse:
Meine alabama nehmen jegliches Futter gerne an. Gemüse wie Erbsen, Spinat oder Hokkaido Kürbis gebe ich regelmäßig. Dazu gibts als Leckerei lebende Artemia, Mückenlarven, Spirulina-Tabs und mein selbstgemachtes Garnelenfutter, seltener auch Fertigfutter wie Novo Prawns etc. Für Jungtiere und Babys habe ich immer genügend Mulm und Laub im Becken. Beim Verfüttern von Gemüse muss dringend darauf geachtet werden, dass nur so wenig gefüttert wird, dass keine Reste übrig bleiben. Durch die Zuckerstoffe von gammelnden Resten könnte sonst eine Sauerstoffzehrung entstehen und das Wasser über Nacht kippen.
Geschlechtsunterschiede und Zucht:
Wie bei den CPO kann man die Geschlechtsunterschiede bei den alabama leicht erkennen, wenn die Tiere gleichaltrig sind. Die Weibchen sind größer und "bulliger" als die Männchen. Ab einer Größe von etwa 1,5 cm kann man beim genauen Hinsehen die Begattungsgriffel der Männchen erkennen.
Die Paarung läuft wie bei den orangen Zwergkrebsen ab. Das Männchen dreht das Weibchen auf den Rücken und bringt ein Sperma-Paket mit seinen Begattungsgriffeln Nahe der weiblichen Geschlechtsöffnung an. Nach einigen Tagen gibt das Weibchen seine Eier ab, die nach Auflösung des Spermapaketes befruchtet werden. Das Weibchen trägt die Eier (ca. 20 - 60) an den Pleopoden (Schwimmfüßen) und versorgt diese durch ständige Bewegung mit Sauerstoff. Abgestorbene oder nicht befruchtete Eier werden vom Weibchen entfernt und gefressen.
Nach 3 - 5 Wochen schlüpfen winzige Babys aus den Eiern, die sich noch bis zu einer Größe von 3 mm an der Mutter festhalten.